Sand, Sand und Sand in Marokko
Dirk Kirberg fährt Tuareg-Rallye das erste Mal mit Motorrad
12 Jahre lang engagierte sich Dirk Kirberg vom AMC Biberach in der Organisation der Tuareg-Rallye in Marokko und fuhr auch schon zweimal mit dem Auto mit. Dieses Jahr startete er das erste Mal mit dem Motorrad. Gemeinsam mit zwei Freunden nahm er die logistische Herausforderung eines Einzelfahrers an.
Dirk Kirberg startete in der Klasse Motorbike expert mit seiner rallye-tauglich gemachten Kove. Nachdem die selbstgemachte Halterung fürs Road-/Notebook befestigt und das Fahrwerk abgestimmt war, konnte das Abenteuer beginnen. Start und Ziel waren in Erfoud/Marokko. Landschaftlich tolle Eindrücke erwartete die Teilnehmer. Sand, Piste und anspruchsvolle Endurostrecken boten jeden Tag beeindruckende Strecken zwischen 230 und 370 km Länge. Vor allem die Dünen hatten es in sich. Der Sand dort erwies sich als sehr pudrig und man musste mit der passenden Geschwindigkeit und – extrem wichtig! – dem passenden Winkel über die Dünen-Oberkante fahren, nur so kam man über den Sand, ansonsten versank man darin. Ausgewaschene Flussbette, denen oft kilometerlang zu folgen war, erforderten ebenfalls die richtige Geschwindigkeit, um einigermaßen gut durchzukommen. Allerdings empfand Dirk Kirberg es mit 80-90 km/h häufig gefährlich und anstrengend. Sein Ziel war es, an jedem der sechs Fahrtage ins Ziel zu kommen, was ihm auch gelang. Mit Platzierungen zwischen dem 8. und 12.Platz erreichte er am Ende Platz 10 in seiner Klasse.




Die Fahrtage waren aber gespickt mit vielen abenteuerlichen Episoden. Es wurde mit Tablet nach Wegpunkten navigiert, auf die man mindestens bis auf 50 m heranfahren musste oder die einen physischen Checkpoint darstellten. An einem Tag verlor er navigatorisch den Anschluss und beschloss, einer der Spuren im Sand zu folgen. Jede Klasse hatte jedoch andere Spuren – und er erwischte leider die falsche Spur. So hatte er sich schon bald heillos verfahren. Dank seines Umwegs konnte er jedoch einem anderen Fahrer, der sich in einer hilflosen Lage befand, medizinischen Beistand leisten. Die gutgeschriebene Zeit konnte aber die Strafzeit von 12 Stunden nicht wesentlich verbessern. Ein anderes Mal hebelte ihn ein hoher Sandhaufen aus und er flog über das Motorrad in den Sand. Das Motorrad steckte bis zum Schutzblech im Sand fest, Dirks Airbag-Weste verhinderte jedoch, dass er verletzt wurde.
Nach den anstrengenden und langen Fahrtagen musste er als Einzelfahrer ohne Team jede Nacht erst noch sein Motorrad wieder herrichten, also durchchecken, diverse Filter reinigen oder austauschen, Reifendruck prüfen und was sonst noch alles nötig war.
Sein Fazit nach der Woche in Marokko: „Ich war gut vorbereitet was das Mentale anging, meine Kondition hat auch gepasst, was ich unterschätzt habe, war das Navigieren mit dem Tablet während des Fahrens und auch fahrtechnisch hat ein bisschen was gefehlt. Aber es war ein Mega-Erlebnis und ich bin in zwei Jahren auf jeden Fall wieder dabei.“