FIM Enduro Vintage Trophy auf Elba 


Bereits zum fünften Mal wurde die Mannschaftsweltmeisterschaft der Oldtimer-Geländefahrer ausgetragen.  Durch den enormen Zulauf wurden sie dieses Jahr erstmalig  von den  „normalen“ Mannschaftsweltmeisterschaften  (ISDE/ Sixdays) abgekoppelt und hatten ein eigenes Event. Für den AMC Biberach waren Paul Wahl und Andreas Holz am Start. Sie erreichten mit ihren jeweiligen Mannschaften die Plätze 24 und 31 von insgesamt 90 teilnehmenden Mannschaften.  

Aus Anlass des 40. Jahrestages der Sixdays auf Elba wollten die beiden AMC-Fahrer mit Original Motorrädern aus dem Jahr 1981 fahren. Durch neue Vorgaben seitens der FIM war dies jedoch nicht möglich: Mannschaften mussten aus drei Fahrern mit jeweils einem Motorrad der Baujahre bis 1975, 1979 und 1980 bestehen. Es nahmen 39 deutsche Starter daran teil und um möglichst viele deutsche Mannschaften bilden zu können verzichteten die Beiden schlussendlich darauf und fuhren mit Maico GS, Baujahr 1975. Damit erfüllten sie die Vorgabe des Baujahrs 1975, hatten aber das Handicap des deutlich schwächeren Fahrwerks dieses Baujahrs. 

Ebenfalls aus Anlass des 40. Jahrestages der Sixdays auf Elba urde der Wettbewerb größtenteils auf den ursprünglichen Streckenabschnitten mit dem gleichen technischen Schwierigkeitsgrad gefahren. Es wurden jedoch nur drei statt sechs Tage gefahren und die Zeiten an den Kontrollen wurden verlängert, um den doch etwas älteren Motorrädern und Fahrern gerecht zu werden.  

Start, Fahrerlager und Parc Fermé waren am Fährhafen mitten in der Stadt Portoferrio. Die Abnahme dauerte statt der geplanten 35 Minuten von 17 bis 24 Uhr und entwickelte sich aufgrund der Nähe zu örtlicher Gastronomie spontan zu einer Art Volksfest. Danach kamen die Motorräder in den Parc Fermé. Dort verblieben sie für die gesamte Dauer der Vintage Trophy, es sei denn, sie wurden im Wettbewerb gefahren.  



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Die Fahrer mussten pro Tag zwei Runden à etwa 70 Kilometern fahrern, dazu kamen je sechs Sonderprüfungen zwischen drei und sechs Kilometern und eine Beschleunigungsprüfung über 500 Meter, die mitten in der Stadt war.  Am Tag vor den eigentlichen Rennen mussten die Fahrer die Sonderprüfungen ablaufen, um sie sich einzuprägen. Zum Glück für die Fahrer wurden zwei Sonderprüfungen doppelt gefahren, so reduzierte sich die Laufzeit – pro Prüfung dauerte das nämlich zwischen eineinhalb und zweieinhalb Stunden! 

Am ersten Fahrtag  wurde der Start um eine Stunde nach hinten verschoben, eine sinnvolle Entscheidung angesichts der Rutschgefahr im Morgennebel. Für die 140 Kilometer standen 5 Stunden und 49 Minuten zur Verfügung. Nach der Startprüfung(starten des Motorrades innerhalb von 60 Sekunden und mit eigener Kraft losfahren) gab es eine erste Enduroprüfung, gefolgt von einer Cross-Prüfung  und einer Zeitkontrolle. Nach einer längeren Geländestrecke kamen eine weitere Enduro-Prüfung und eine Zeitkontrolle. Zum Schluss der Runde wurden die erste Enduro- und Cross-Prüfung nochmals gefahren und es ging in die zweite Runde. Die –Strecken waren sehr anspruchsvoll, machten aber viel Spaß beim Fahren und ließen die Anstrengung fast vergessen. Am zweiten Tag wurde nur die Fahrtrichtung gewechselt und eine Prüfung ausgetauscht. 

Am dritten Tag finden immer die Motocross-Rennen statt, bei denen der AMC-Fahrer Paul Wahl unangenehme Erfahrungen machen musste:  Zunächst gibt es eine Einführungsrunde, um die Strecke und den Untergrund kennen zu lernen. Dabei wird hinter einem Führungsmotorrad in mäßigem Tempo gefahren. Am Ende dieser Einführungsrunde kam ein Fahrer mit vollem Tempo aus der Strecke gefahren. Er hatte die Flaggensignale nicht beachtet und schoss Paul Wahl regelrecht vom Motorrad. Es gelang ihm noch das Motorrad zu starten und den Lauf trotz großer Schmerzen zu fahren, so dass die Mannschaft noch im Rennen blieb. Die Diagnose im Krankenhaus war dann ein gebrochener Mittelfuß und ein äußerst schmerzhafter Riß im Hinterteil. 

Dennoch bleibt die Rennwoche den Fahrern in guter Erinnerung, da außer der Abnahme alles hervorragend organisiert war. Aufgrund der mitfahrenden Welt – und Europameister sind die AMC-Fahrer mit ihren Mannschaftsplätzen 24 (A. Holz)  und 31 (P. Wahl) im vorderen Drittel der 90 teilnehmenden Mannschaften sehr zufrieden. 



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