Erzberg-Rodeo 2019
Sechs Fahrer des AMC Biberach traten an, um den „Berg aus Eisen“ zu bezwingen beim legendären „Härtesten Enduro-Rennen der Welt“. Drei der Fahrer wollten von vornherein nur den Prolog so erfolgreich wie möglich fahren, die anderen Drei hatten ehrgeizigere Ziele: Ans Ziel zu kommen beim Red Bull Hare Scramble. Julian Braig schaffte es dabei bis ins vordere Drittel, er erreichte den 132. Platz.
Das „Red Bull Hare Scramble“ am Erzberg in Österreich ist legendär und eine persönliche Herausforderung für jeden Teilnehmer. Das zeigte sich auch dieses Jahr wieder bei der 25. Ausgabe des Rennens. 1500 Fahrer aus der ganzen Welt hatten sich gemeldet, um sich im Prolog den Startplatz für das „Red Bull Hare Scramble“ zu erkämpfen. Nur die schnellsten 500 Fahrer erhalten nämlich die Starterlaubnis für das Haupt-Rennen.
Die Prolog Strecke ist zum Teil bis zu 30 Meter breit und geht 13,5 Kilometer den Berg hoch. Jeder Fahrer hatte an zwei Tagen hintereinander die Möglichkeit, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das bessere Resultat wurde für die Endwertung genommen. Gestartet wurde immer im 20-Sekunden-Takt. Da es in der Nacht noch mal geregnet hatte, waren die Sichtbedingungen für die Fahrer sehr gut, weil staubfrei. Trotzdem war es für die Fahrer mit niedrigeren Startnummern noch besser zu fahren, da die Strecke bei ihnen noch nicht so ausgefahren war von der Masse der vielen Fahrer. Der letzte Fahrer an Tag zwei hatte immerhin die Spuren von dreitausend Fahrern vor ihm zu bewältigen. Es ist also eine kluge Entscheidung, sich möglichst frühzeitig anzumelden, so wie es Larissa Mayer und Thorsten Roth gemacht haben. Mit Startnummer 756 und 757 waren sie die Ersten, die vom AMC auf die Piste durften, gefolgt von Philipp Dangel (758) Julian Braig (870), Lukas Kerler (1197) und als Letztem von Andreas Braig mit der Startnummer 1555.
Larissa Mayers größte Herausforderung war es, die Auffahrt zu bewältigen, die sie jedoch an beiden Tagen mit Bravour bewältigte. Sie konnte sich an beiden Tagen mit Platz 20 und 21 im Mittelfeld des Lady-Cup platzieren und erreichte in der Lady-Gesamtwertung Platz 21. Sie lag fünf Minuten hinter der Gewinnerin Laia Sanz aber 15 Minuten vor den letzten Fahrerinnen.
Thorsten Roth war insgesamt gesehen der beste AMC-Fahrer im Prolog. Er erreichte am ersten Tag Platz 343. Am zweiten Tag wurde er in seiner Fahrt kurzfristig durch Mayer behindert, da er an einer engen Passage nicht an ihr vorbeikam. Aber das hinderte ihn nicht daran mit Platz 282 das schnellste AMC-Ergebnis einzufahren. In der Gesamtwertung wurde er damit 350ster.
Lukas Kerler hatte eine zerfahrene Strecke, auf der schon viele Steine lagen und im ersten Lauf leider auch einen Sturz, der ihn zurückwarf. Seinen Platz 1197 konnte er am zweiten Tag auf den 1035. Platz verbessern. „Beim 2. Lauf war die Strecke logischerweise noch kaputter, hab aber dann oftmals bessere Linien gefunden“, sagt Lukas Kerler, der in der Endwertung auf Platz 1185 kam.
Für Philip Dangel, Julian Braig und Andreas Braig ging es beim Prolog um den entscheidenden Startplatz fürs Hare Scramble. Julian Braig sicherte sich mit den Plätzen 338 und 315 den 365. Platz. Philip Dangel konnte sich mit Platz 350 und 446 über Gesamtplatz 375 freuen und Andreas Braig erreichte trotz seiner hohen Startnummer und dem damit verbundenen späten Start, sowie einem Sturz in einer schnellen Linkskurve Platz 727 am ersten Tag, den er am zweiten Tag auf Rang 385 verbesserte. In der Gesamtwertung lag er damit auf Rang 466.
Beim Red Bull Hare Scramble starteten insgesamt 500 Fahrer und Julian Braig als erster der AMC-Fahrer. Er kam auch als einer der Ersten aus seiner Startreihe heraus und war am Starthang oben schon der Zweite seiner Reihe. Bei „Rocket Ride“ konnte er dann nochmals einen Fahrer seiner Startreihe überholen. Die Checkpoints Badewanne, Wasserleitung und Drei-König bewältigte er gleich beim ersten Anlauf, brauchte dann bei Checkpoint 8 („Repository“) etwas mehr Zeit, konnte dann aber wieder flüssig fahren und erreichte Checkpoint 9 ,10 und 11 („Machine“) ebenfalls bereits bei der ersten Anfahrt. Julian Braig fuhr problemlos durch bis zu Checkpoint 16, den er nach 3:38:11 Stunden passierte. Der nächste Checkpoint wäre „Burping Stones“ gewesen, ein kleineres Steinfeld, welches ihm als ehemaligem Trialer vermutlich keine Probleme bereitet hätte. Leider war es jedoch vollgestopft mit Fahrern vor ihm, die nicht durchkamen und in -Folge davon Julian nicht durchkommen ließen. Da er nur noch 20 Minuten Fahrzeit übrig hatte, schaffte er es nur noch bis zur Hälfte des Checkpoints. Damit galt die Zeit des vorherigen Checkpoints als Endresultat und Julian Braig war damit insgesamt auf dem 132. Platz.
Philip Dangel startete aus der achten Startreihe und blieb gleich beim ersten Steilhang an einem Fels hängen, der ihm den Schwung wegnahm. Auch beim Checkpoint „Badewanne“ brauchte er zwei Anläufe. Im „Zumpferl Wald“ hatte er dann schwer zu kämpfen und hatte schon bald keine Kraft mehr. Beim Checkpoint „Zentrum am Berg“, der sehr steil ist, hatte es schon viele Fahrer, die vor ihm hochfuhren und scheiterten. Auch Philip Dangel brauchte mehrere Versuche um hochzukommen. Bei Checkpoint 6 war für ihn dann endgültig Schluss. Hier traf er auf Andreas Braig, der aus der letzten Startreihe gestartet war, aber als ehemaliger Trialer mit den Hängen und Steinen weniger Probleme hatte als Dangel und ihn überholt hatte. Gemeinsam beschlossen sie, die letzten zehn verbleibenden Minuten nicht zu nutzen sondern zurückzufahren. Beide sind froh, sich überhaupt qualifiziert zu haben und das Rennen soweit wie möglich durchgezogen zu haben. In der Endwertung hieß das Platz 382 für Andreas Braig und Platz 399 für Philip Dangel.
Gewonnen hat mit Graham Jarvis erneut ein ehemaliger Trialer, der den Berg in 2:26:46 Stunden bewältigte.